Technischer Einsatz - Hochwasser
Regenereignis fordert Feuerwehr über Stunden...
Das 3. Septemberwochenende 2024 entwickelte sich zu einer Herausforderung für Material und Mannschaft der Feuerwehr Klam.
Der Wetterbericht meldete seit Wochenbeginn ein Extrem-Regenereignis mit prognostizierten Mengen von bis zu 300Liter/m² innerhalb weniger Tage.
Aufgrund dieser Wetter-Prognosen wurden am Freitag Nachmittag, 13. September erste Vorbereitungen getroffen. In Abstimmung mit der Gemeinde wurde als Vorsichtsmaßnahme der mobile Hochwasserschutz im Bereich Klambach von uns aufgebaut und aktiviert. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Lage laufend kontrolliert.
Ab Samstag Nachmittag spitzte sich die Lage zu. Tatsächlich waren Regenmengen bis zu 300Liter/m³ zu verzeichnen, sodass der Pegel des Klambachs seit den Morgenstunden eine stark steigende Tendenz aufwies. Ab 16 Uhr mussten wir mit den Pumparbeiten starten um 2 Objekte vor einer Überflutung zu bewahren. Der mobile Damm schützte, jedoch mussten wir ab den Abendstunden die Feuerwehren Obernstrass und Bad Kreuzen als Unterstützung alarmieren um das Hangwasser abpumpen zu können. Mit mehreren Geräten wurden ca. 6.000 Liter in der Minute abgepumpt. Gleichzeitig wurden mehrere Hundert Sandsäcke für weitere Objekte ausgebracht. Die Landesstraße im Bereich Stockplatz wurde unpassierbar und schließlich gesperrt. In den Nachtstunden wurden leistungsstärkere Pumpen der Feuerwehr Baumgartenberg angefordert um die Pumparbeiten nur mehr mit eigenen Kräften bewältigen zu können.
Gegen 02 Uhr am Sonntag Morgen erreichte der Klambach mit einem Pegel von ca. 450cm (Pegel: Sturmmühle - Saxen) seinen Höchststand und wies danach eine fallende Tendenz auf.
Am Sonntag mussten die Pumparbeiten ununterbrochen fortgeführt werden. Im Schichtbetrieb haben 6 Mann ihren Dienst verrichtet, da ein Ende noch nicht absehbar war. Nach einer Entspannung am Vormittag stieg der Pegel des Klambachs am Nachmittag wieder an. Im Feuerwehrhaus wurde in der Nacht ein Küchenbetrieb eingerichtet um die Mannschaft mit warmen Getränken und Speisen zu versorgen. Mittlerweile musste auch die Straße am Schneckenreitsberg wegen Unterspülung gesperrt werden.
Am Montag konnten wir um 23Uhr unseren Einsatz nach über 55 Stunden beenden. Durchgehend war eine Mannschaft im Schichtbetrieb im Einsatz um Pumparbeiten und Reinigungstätigkeiten durchzuführen. Der Tag war nochmals besonders fordernd. Neben Aufräumungsarbeiten wurden wir gleichzeitig per stillen Alarm zu einem Verkehrsunfall auf die Münzbacher Landesstraße alarmiert. Abschließend wurden wir am Abend zu einem Großtier-Einsatz angefordert. Eine leerstehende Halle in Klam musste vorbereitet werden um Tiere aus einem Gnadenhof in der Nähe aufnehmen zu können. Nach der Unterbringung der Tiere wurden die restlichen Einsatzgeräte gereinigt und die Einsatzbekleidung endgültig zum Trocknen bereitgestellt. Dazwischen unterstützten wir mit einer Mannschaft die Feuerwehr Grein beim Aufbau des Hochwasserdamms entlang der Donau.
Danke an die Bevölkerung für die zahlreichen Kuchenspenden und die vielen leckeren Süßigkeiten. Eure Dankbarkeit ist unser Ansporn!
von Ronald Riepert